Verständnisfragen
Frage 1:
Ist das Matching schülerseitig pareto-effizient?
Frage 2:
Ist das Matching rangmaximal?
Bei dem School-Choice-Problem geht es darum, Schüler Schulen zuzuteilen. Dabei sollen die Präferenzen der Schüler, welche Schule sie besuchen möchten, sowie die Präferenzen der Schulen bezüglich der Schüler Berücksichtigung finden. Zudem dürfen bei der Zuordnung die Platzkapazitäten der Schulen nicht überschritten werden. Das School-Choice-Problem ist ein Fall von Matching unter Präferenzen und insofern verwandt mit dem Stable-Matching-Problem.
Mathematisch modellieren wir dieses Problem mithilfe eines bipartiten Graphen = ( , ). Dabei bezeichnet die Menge der Schüler und die Menge der Schulen. Jede Schule hat eine feste Kapazität an Schulplätzen. Die Kantenmenge stellt akzeptable Zuweisungen dar. Zwischen einem Knoten und einem Knoten existiert genau dann eine Kante , wenn in der Präferenzliste von enthalten ist.
Die Präferenzen der Schüler und Schulen liegen in Form von geordneten Mengen vor. In vielen Zulassungsverfahren sind die Präferenzlisten der Schüler verkürzt, d.h. das Ranking, das die Schüler erstellen, umfasst nicht die Gesamtzahl der Schulen (z.B. Angabe von drei Wunschschulen). Die Präferenzlisten der Schulen ordnen die Schüler anhand der Prioritäten der jeweiligen Schule (z.B. ein bestimmter Notendurchschnitt oder Geschwisterkinder, welche dieselbe Schule besuchen). Da Schulen üblicherweise nur wenige Prioritäten haben, gehören viele Schüler derselben Prioritätsklasse an. Zwischen Schülern derselben Prioritätsklasse sind Schulen indifferent.
Die Lösung des School-Choice-Problems ist ein b-Matching , sodass jeder Knoten mit maximal einem Knoten verbunden ist und jeder Knoten mit maximal Knoten aus verbunden ist.
Die zur Lösung des School-Choice-Problems verwendeten School-Choice-Algorithmen bekommen also zusammenfassend die folgenden Eingaben und berechnen daraus die folgende Ausgabe.
Input:
Output:
Beispiel:
Für den Vergleich und die Analyse von School-Choice-Algorithmen ist eine Betrachtung der folgenden Eigenschaften besonders interessant.
School-Choice-Algorithmen können daraufhin untersucht werden, ob sie ein stabiles Matching garantieren, also in jedem Fall auf einem stabilen Matching terminieren.
Definition
Ein Algorithmus heißt strategiesicher, wenn für jedes Matching , auf dem der Algorithmus terminiert, das Folgende gilt: Für keinen Schüler existiert eine von seiner wahren Präferenzliste abweichende Präferenzliste , sodass für das unter Angabe von statt entstehende Matching gilt: .
Es könnte also kein Schüler einen Vorteil daraus ziehen, seine Präferenzen falsch darzustellen.
Definition
Ein Matching heißt schülerseitig pareto-effizient, wenn kein anderes Matching existiert, sodass: für jeden Schüler und für mindestens einen Schüler gilt.
Ein Matching heißt schulseitig pareto-effizient, wenn kein anderes Matching existiert, sodass: für jede Schule und für mindestens eine Schule gilt.
Ein Matching heißt beidseitig pareto-effizient, wenn es sowohl schülerseitig als auch schulseitig pareto-effizient ist.
Dies bedeutet, dass es in einem pareto-effizienten Matching nicht möglich ist, einem Schüler eine bessere Wahl zuzuteilen ohne gleichzeitig einen anderen Schüler zu verschlechtern.
Ein School-Choice-Algorithmus heißt pareto-effizient, wenn er immer ein pareto-effizientes Matching auswählt.
Definition
Ein Matching heißt schülerseitig rangmaximal, wenn es die Anzahl der erfüllten Wünsche an -ter Stelle der Präferenzlisten maximiert unter der Bedingung, dass auch alle -ten Wünsche maximiert sind, mit und , wobei die Länge der Präferenzliste der Schüler angibt.
Das Matching erfüllt also die maximale Anzahl an Erstwünschen und, davon abhängig, die maximale Anzahl an Zweitwünschen usw.
Ein School-Choice-Algorithmus heißt rangmaximal, wenn er immer in einem rangmaximalen Matching resultiert.
Definition
Ein Matching heißt kardinalitätsmaximal, wenn kein Matching existiert, sodass gilt: . Es gibt also keine Möglichkeit eine vom Matching abweichende Kantenmenge zu finden, die mehr Schüler einer ihrer Wunschschulen zuordnet.