Wir schreiben den Fluss einer Kante links vom / und die Kapazität rechts. Die Kante (s,a) hat also den Fluss 11 und die Kapazität 16.
Überschuss
Definition
Gegeben sei ein Netzwerk G=(V,E,c) mit Quelle s∈V und Fluss f.
Dann heißt exf(v):=∑e∈σ+(v)f(e)−∑e∈σ−(v)f(e) der Überschuss eines Knotens v∈V.
Dazu heißt val(f)=exf(s)Flusswert.
Aus der Flusserhaltungbedingung folgen zwei Eigenschaften für Überschüsse:
exf(s)=−exf(t)
exf(v)=0 für alle Knoten v=s,t
Residualgraph
Ein Residualgraph zu einem Netzwerk mit gegebenen Fluss zeigt uns wie der Fluss verändert werden kann.
Definition
Für ein Netzwerk G=(V,E,c) mit Fluss f heißt Gf=(V,Ef,cf)Residualgraph mit:
Als Vorwärtskante bezeichen wir eine Kante e∈Ef, die genau so auch im Netzwerk G vorkommt, also e∈E.
Dem entsprechend nennen wir eine Kante e∈EfRückwärtskante|rueckwaertskante, wenn das Komplement von e im Netzwerk G vorkommt, also e∈E.
Eine Kante (b,a)∈Ef heißt also Rückwärtskante|rueckwaertskante, wenn (a,b)∈E.
Beispiel
In diesem Beispiel sehen wir eine Netzwerk G mit Fluss f. Dadrunter ist der dazugehörige Residualgraph Gf.
Netzwerk G=(V,E,c):
In diesem Beispiel werden wir Schritt für Schritt den Residualgraphen Gf zum Netzwerk G besimmen.
Dabei werden die Vorwärtskanten in Gf als durchgezogene Pfeile dargestellt und die Rückwärtskanten|rueckwaertskante gestrichelt.
Als Erstes werden wir die etsprechende Vorwärtskante zur Kante (s,a)∈E bestimmen.
Wir erhalten dazu eine neue Kante (s,a)∈Ef mit der dazugehörigen Residualkapazität: cf(s,a)=c(s,a)−f(s,a)=15−9=6
Kanten mit einer Residualkapazität von 0 könnnen weggelassen werden, wie hier die Kanten (a,b),(d,b) und (d,t).
Im Residualgraph sind die Vorwärtskanten die Kanten, die die Ausrichtung haben wie die Kanten im Ursprungsnetzwerk.
Die Rückwärtskanten|rueckwaertskante sind hier gestrichelt dargestellt und gehen entgegen der Ausrichtung der Kanten im Ursprungsnetzwerk.
f-augmentierende Wege
Als f-augmentierende Wege bezeichen wir die Wege vom Knoten s nach t in Gf, andenhnen der Fluss in G Augmentiert werden kann.
Definition
Sei G ein gewichteter Digraph mit dazugehörigem Residualgraph Gf. Dann heißt ein Weg P von s nach t in Gf-augmentierend, wenn P⊆Ef.
Bottleneck-Kapazität
Definition
Sei P ein f-augmentierender Weg in G. Dann heißt γ die Bottleneck-Kapazität von P mit γ=mine∈Pcf(e).
Die Bottleneck-Kapazität eines Weges P ist also die kleinste Kapazität von allen Kanten in P.
Augmentieren eines Flusses
Definition
Der Fluss f in einem Netzwerk G kann entlag eines f-augmentierenden Weges wie folgt augmentiert werden:
f′(e):=⎩⎪⎪⎨⎪⎪⎧f(e)+γf(e)−γf(e)falls e∈P und e ist Vorwa¨rtskante,falls e∈P und e ist Ru¨ckwa¨rtskante,sonst.
Der augmentierte Fluss ist dann f′.
Beispiel
In diesem Beispiel zeigen wir, wie der Fluss f im Netzwerk G augmentiert werden kann. Dafür sind hier zwei Graphen gegeben. Der obere ist das Netzwerk G und darunter ist der zu G gehörende Residualgraph Gf.
Im Residualgraph sind die Vorwärtskanten wieder durchgezogen und die Rückwärskanten gestrichelt.
In Gf finden wir den f-augmentierenden Weg P={(s,b),(b,a),(a,t)}. Hier in lachsfarbend dargestellt.
Wir können auch sehn, dass P der einzige f-augmentierende Weg in Gf ist, da es keinen anderen Weg in Gf von s nach t gibt.